Reiseeindrücke von Fuerteventura

Die Busfahrt vom Flughafen in Puerto del Rosario zu unserem Hotel im Süden der Insel führt uns durch eine sehr karge, vulkanische Wüstenlandschaft. Ich bin beeindruckt, aber auch befremdet. Was wollen wir hier machen? Auf den ersten Blick gibt es nicht viel zu erkunden. Braune, staubige Berge, vertrocknete Weiden, keine grüne Flora…
Unser Reiseziel, der Strand von Costa Calma, versöhnt uns sofort und der Service im Hotel ist ausgezeichnet. Auf unseren Reisen wollen wir in der Regel Entspannung und Erkundung des Neuen gut miteinander verbinden. Hier beginnen wir ausschließlich mit Ersterem. Der grandiose Strand, weißer Sand und sommerliche Temperaturen laden zum Baden und Sonnen ein. Wir entdecken eine Quelle mit wertvollem Trinkwasser, das Gold der Insel. Hier ist es idyllisch, außer ein paar Streifenhörnchen, die für die Touristen posieren, ist nicht viel los am Strand.
Nach zwei Tage Strand, mit ausgiebigen Spaziergängen im nassen Sand und den Wellen des Atlantiks, erwacht wieder die Reiselust und wir fahren mit dem Bus nach Morro Jable. Eine größere pulsierende Hafenstadt, die auch zu diesem frühen Zeitpunkt im Jahr bereits sehr bevölkert ist. Hier gibt es Kunst am Strand, eine Statue von Willy Brandt mit Hund und ein Walskelett zu besichtigen. Daneben unendlich viele Läden, mit allem, was Touristen so brauchen oder auch nur betrachten wollen. Die Stimmung ist gemütlich, keiner hetzt. Dafür ist es auch bereits viel zu heiß. Die Busfahrt dauert für die geschätzten 40 km lang, denn überall werden Mitreisende eingesammelt. Es gibt nur sehr wenige gut ausgebaute Straßen. Die meisten Wege sind Staubpisten in der Pampa.
Ich möchte unbedingt die Gründungsstadt Betancuria besichtigen. Hier begann die befestigte Besiedlung der Insel mit einer Klosterkirche und einer mittlerweile antiken Stadtanlage. Wir müssen feststellen, dass diese historisch interessante Stadt mit dem öffentlichen Bus nur sehr schwer und umständlich zu erreichen ist. So mieten wir uns ein Auto und wagen uns auf die verwinkelten Sträßchen in diesen Gebirgsort. Betancuria ist eine Oase, mitten in der Wüste mit Palmen, blühenden Sträuchern, uralten Kakteen und verwinkelten Gässchen. Sehr klein – und hinter der Oase im weiten Land der schroffe Vulkanfels und viel Staub. Betancuria besitzt die wichtigsten Kulturgüter der Insel und die gesamte Altstadt steht unter Denkmalschutz.
Mit unserem Auto haben wir sofort ganz andere Möglichkeiten, das Land zu erkunden. Wir fahren nach Rosario, um die moderne Hauptstadt und den Hafen zu erkunden und in den Westen der Insel. Dort sind neben Sandstränden hohe Klippen, an denen sich hohe Atlantikwellen brechen. An diesem Strand ist baden verboten. Wir genießen die Stille, die von dem Tosen der Wellen getragen ist. Eine fantastische Landschaft.
Unsere Tage sind gut ausgefüllt und wir kehren voller Eindrücke und mit einem ärgerlichen, weil vermeidbaren Sonnenband in das winterliche Deutschland zurück.
Februar, 2024


Süßwasserquelle, direkt am Meer
Atlas-Hörnchen, gut getarnt
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